Vortrag am 28.09.2018: „Das Färber-und Fassmalerhaus Walser in Kißlegg; Geschichte und Umnutzung als Museum“

Vortrag am 28.09.2018 ab 19:15 Uhr im Estersaal des Neuen Schlosses in Kißlegg.

Im Rahmen des Vortrags werden die Ergebnisse zu meiner Masterarbeit „Das Färber- und Fassmalerhaus Walser in Kißlegg; Bewohner, Ausstattung und museale Umnutzung“, die ich am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie der Universität Bamberg verfasst habe vorgestellt.

Das denkmalgeschützte Gebäude wurde 1715 erbaut und bis 2015 von der ursprünglich aus Bregenz stammenden Familie Walser bewohnt und bewirtschaftet.

Klara Walser und ihr Bruder Alois gaben 2011 das Gebäude samt ihrem Vermögen in die „Geschwister Walser-Stiftung“, die von der Gemeinde Kißlegg verwaltet wird und ihren Zweck in der Förderung der Denkmalpflege und der Heimatpflege, der Förderung des ehrenden Andenkens an die Stifter und der Einrichtung eines Museums im Gebäude hat.

Seit 2014 erforschte und dokumentierte ich im Auftrag der Gemeinde Kißlegg das ehemalige Färberhaus, und bereitet es auf seine museale Umnutzung vor. Im Verlauf meiner vier Jahre dauernden Untersuchung des Gebäudes wurden aus dem 18. und 19. Jahrhundert viele interessante Objekte, Befunde und Hinterlassenschaften zum Leben, Wirken und Wirtschaften dieser einstmals bedeutenden Färberfamilie entdeckt.

Ihre Ansiedlung in Kißlegg nach dem Dreißigjährigen Krieg 1661 begann für die Färberfamilie Walser mit der Reparatur des damals durch Leerstand zerfallenen Färbereigebäudes. Durch glückliche Fügung überstand das Bauwerk den Kißlegger Ortsbrand von 1704, wurde jedoch 1715 abgerissen und neu erbaut.

Im 18. Jahrhundert prosperierte der Färbereibetrieb. Sprösslinge der Familie Walser übernahmen in dieser Zeit Färbereien in Wangen, Aulendorf und Wurzach und errichteten somit ein größeres und familiär zusammenhängendes Färbereiunternehmen in Oberschwaben.

2016-648_1
Im Haus Walser aufgefundenes Gemälde des Färbermeisters Xaver Walser, der in der Zeit um 1800 mit seiner Familie das Färberhaus bewohnte.

Im 19. Jahrhundert wurde die wirtschaftliche Lage der Färberei Walser durch die Gebietsstreitigkeiten mit dem Königreich Bayern zunächst begünstigt, jedoch sorgte die zur Mitte des 19. Jahrhunderts voranschreitende Industrialisierung der oberschwäbischen Textilbranche schlielich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Niedergang des Färbereibetriebs.

Diese Geschichte des Haus Walser wird im Rahmen des Vortrages anhand des historischen Gebäudes selbst, seiner erhaltenen Ausstattung, seines Inventars sowie des Lebens und Wirtschaftens seiner Bewohner vermittelt werden und schließlich Möglichkeiten der musealen Umnutzung des Bauwerks unter Einbezug seiner reichhaltigen und vielfältigen Geschichte aufgezeigt werden.

Der Vortrag ist kostenlos und dauert circa 90 Minuten. Spenden an die Fördergruppe Haus Walser im Heimatverein D´Schellenberger e.V. zur Unterstützung des Haus Walser-Projekts sind willkommen.

Autor: Philipp Scheitenberger

Veröffentlicht am 16.08.2018

Bild- und Textrechte liegen beim Autor.

2 Kommentare

  1. Hallo Herr Scheitenberger, ganz herzlichen Dank für die Übersendungen Ihrer verschiedenen Beiträge und die Einladung zu dem Vortrag. ich kann leider nicht kommen, weil ich ab dem 25. August im urlaub bin und erst 1m ersten September wieder zurückkomme. Nochmals vielen Dank und viel Erfolg Karlheinz Buchmüller

    Like

    1. Hallo Herr Buchmüller,
      vielen Dank für Ihren Kommentar. Der Vortrag ist erst am 28.09.2018, also im September.
      Freundliche Grüße
      Philipp Scheitenberger

      Like

Hinterlasse einen Kommentar